An der
Südseite des Bahndamms, westlich des Heizkraftwerks, wurden vor
Jahrzehnten Obstbäume gepflanzt. Wer kann sich daran noch erinnern
oder war als Schulkind sogar dabei? Die letzten Bäume kamen vor etwa
30 Jahren dazu. Seit etwa 20 Jahren fehlt es ihnen jedoch an einem
fachgerechten Schnitt. Die teilweise stark überwachsenen Triebe
führen zu einem Verkümmern und Absterben der unteren Äste. So ein
Baum würde nach etwa 40 Jahren ungelenktem Wachstums absterben,
lange vor seinem natürlichen Ende, denn Obstbäume sind ein
Kulturgut und bedürfen einer regelmäßigen fachkundigen Pflege. Die
Verjüngung zweier Apfelbäume übernahmen Mitglieder des
Gartenbauvereins Bad Endorf unter kompetenter Anleitung durch Erwin
Pimmer. So gelang es die Obstbäume von stellenweise auftretendem
Baumkrebs zu befreien und einen neuen Kronenaufbau vorzunehmen. Wie
Herr Pimmer betonte, sollten in den nächsten Jahren weitere
Pflegeschnitte durchgeführt werden, da es falsch wäre auf einmal zu
große Eingriffe in die Baumkrone vorzunehmen. Interessierte
Bürgerinnen und Bürger, die dabei helfen möchten, sind herzlich
willkommen.
Am
Bauschneidekurs des Vereins nahmen wieder interessierte Mitglieder
und Gäste teil. Kursleiter Erwin
Pimmer erläuterte zuerst was beim Obstbaumschnitt allgemein zu
beachten ist. Dann ging es in die Praxis beim Bearbeiten eines alten
Apfelbaumes, der längere Zeit nicht mehr geschnitten wurde. Die
Teilnehmer stiegen mit Astschere und Säge hoch hinauf, um den Baum
auszulichten. Anhand von Jungbäumen wurde der Aufbau einer stabilen
Krone mit Mitteltrieb und Leitästen vom Referenten sehr gut
nachvollziehbar erklärt und praktisch durchgeführt. Anschließend
gab es bei einer zünftigen Brotzeit noch einen intensiven
Erfahrungsaustausch mit dem Kursleiter und den Teilnehmern.
Zur
Jahreshauptversammlung des Gartenbauvereins Bad Endorf erschienen 47
Mitglieder und Gäste im Kurfer Hof. Die erste Vereinsvorsitzende
Tatjana Kunkel leitete die Veranstaltung und führte durch ein
abwechslungsreiches Programm. Nach der Berichterstattung der
Vereinsleitung wurde eine Neufassung
der Vereinssatzung zur
Abstimmung gestellt. Diese beinhaltet einige Um- und
Neuformulierungen, die die Vereinsarbeit in der heutigen Zeit
notwendig machen. Einstimmig wurde die neue Satzung angenommen. Sie
tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft.
Die Blümchen des vergangenen Sommers sind zwar schon lange verblüht und kompostiert oder befinden sich noch im Winterschlaf. Traditionell erfolgt aber die Preisverleihung für einen gelungenen Blumenschmuck an Haus und im Garten erst bei der Mitgliederversammlung im März. Mit besonderer Freude übernahm Tatjana Kunkel deshalb an diesem Abend die Aufgabe die Gewinner des Blumenschmuckwettbewerbs 2017 auszuzeichnen. Als Preise wurden Gutscheine oder Pflanzen vergeben. In der Kategorie Mehrfamilienhäuser erreichte Therese Hein den ersten Platz, gefolgt von Familie Afontschenko und Joan Calugar. Bei den Einfamilienhäusern hatte Roswitha Pichler aus Landing die Nase vorn. Auf Platz zwei landete Irmgard Kinzelmann, gefolgt von Bettina Scharold und Berta Tange. Elisabeth Grießl aus Mauerkirchen belegte in der Wertung Bauernhäuser den ersten Platz. Christl Randl aus Siegsdorf erreichte Platz zwei, gefolgt von Anna Aiblinger und Irmi Schmid. Allen Teilnehmern sagt die Vorstandschaft ein herzliches Dankeschön fürs Mitmachen und große Anerkennung für den aufwändig gepflegten Blumenschmuck.
Der Höhepunkt
des Abends war der beeindruckende Vortrag
von Rupert Mayr aus Niederndorf,
Österreich. „Wer einen Apfel pflücken möchte, muss vorher einen
Apfelbaum pflanzen“, so hat der erfahrene Gärtner und Pädagoge in
seinem etwa einstündigen Diavortrag betont. Zahlreiche schöne Fotos
aus seiner langjährigen Gartenpraxis unterstrichen dabei seine
Lebensmaxime: „Wir sollten jeden Tag mit guten Gedanken beginnen
und versuchen, etwas aus ihm zu machen. Wenn wir wirklich
aufgeschlossen sind, können wir in unserem Umfeld täglich die
Kräfte der Natur aufspüren und für uns nutzen.“
Im
Gartenbauverein ist es guter, alter Brauch, dass jedes
Vereinsmitglied zur Geburt eines Kindes ein Obstbäumchen geschenkt
bekommt, verbunden mit den besten Wünschen für den Nachwuchs. Die
Familien Kößlinger, Wimmer und Freese, allesamt aus Landing, haben
deshalb einen Gutschein erhalten, um den schönen Brauch des
Bäumchenpflanzens auch weiterhin zu pflegen.
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